Do Khyi Maxes Blog

Unser Ziel. Verstehen und Erhalt einer Hunderasse. Der Umgang mit einem Hund tut dem Menschen gut. Wenn der Hund gesund sein kann und einen passenden Halter findet

Mittwoch, 19. August 2009

Do Khyi Schilddruesen-Unterfunktion, Untersuchung, T4, TSH oder was?


Ist eigentlich ein Do-Khyi Welpenabnehmer gut beraten wenn er sich eine Laboruntersuchung der Schilddrüsenwerte von Do-Khyi Elterntieren vorlegen lässt?
So oder so ähnlich haben wir das in einigen *Verkaufsanzeigen* als eine Art Empfehlung gefunden…

Für sehr viele Hunderassen und auch deren Mischlingshunde ist die Unterfunktion der Schilddrüse in den medizinischen Fachbüchern ja eigentlich als eine Erkrankung des Hundes im Alter zu finden.
Bei manchen Do-Khyi kann es aber vorkommen, dass die Schilddrüse bereits im frühen Alter meist ab oder mit der Pubertät ihre Funktion verringert. Es entwickelt sich eine Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt.


Kann jeder Hundehalter, oder der welcher Do-Khyi Halter werden möchte, etwas mit dem Begriff Hypothyreose anfangen?

Es ist schon möglich, dass der eine oder andere Züchter, bevor er mit einem Do-Khyi einen Wurf Welpen züchtet, und sich dazu einen Zuchtpartner wählt, auf eine vorliegende Untersuchung der Schilddrüse achtet. Manch anderer Züchter schenkt dieser Tatsache in der Rasse, dass eine Unterfunktion der Schilddrüse schon in jungen Jahren vorliegen kann, eher weniger Beachtung…

Ist nun aber eine (1) Schilddrüsenuntersuchung in einem Labor tatsächlich eine Gewähr, so wie es beim Lesen im WWW verstanden werden kann, dass Do-Khyi Welpen aus untersuchten Eltern dann eher keine Unterfunktion der Schilddrüse bekommen?

Können nicht auch Do-Khyi Eltern die eine noch normal funktionierende Schilddrüse haben, dann später Nachkommen mit Unterfunktion der Schilddrüse ab der Pubertät bekommen?

Wir fragen einfach:
Warum wird der Fachbegriff für diese Krankheit, welche für betroffene Hunde lebenslänglich Geld kostende Medikamente bedeutet – Hypothyreose – einfach so, ohne verständliche Erklärung auf entsprechenden Seiten ins WWW gestellt?
Natürlich fehlt dabei nicht der Hinweis auf genetisch gesunde Eltern.
Weil Untersuchungsbefunde einer einzigen Laboruntersuchung auf Hypothyreose den Nachweis der *vollkommenen genetischen Gesundheit* von Do-Khyi Zuchthunden erklären sollen… (?)

Was genau sagt ein Laborbefund zu den Schilddrüsenwerten eines Hundes aus?
Zur Erklärung geben wir den Hinweis darauf, dass die Schilddrüse als eine Art Hormon gebende Drüse sehr viele lebenswichtige Funktionen im Stoffhaushalt und bei der Arbeit und Abstimmung der Organe steuert!
Ein an der Schilddrüse erkrankter Hund fühlt sich miserabel krank. Fehlt die Behandlung der Ursache, also der Schilddrüse, leiden darunter Organe und es können verschiedene schwere Erkrankungen entstehen, welche später irreparabel sind!

Das Heimtückische an der Schilddrüsenunterfunktion ist, dass diese schleichend und erst heimlich verläuft, oft werden andere Organe vermutet, bei den ersten Krankheitsanzeichen, welche keinen Befund zeigen müssen. Erst spät zeigen sich eindeutige klinische Anzeichen für eine Hypothyreose.



Bei nicht wenigen Do-Khyi wird die Hypothyreose erst dann erkannt und behandelt wenn diese zwei, drei oder vier Jahre alt sind…(!)

Nun kann es aber passieren, dass bei einem mittleren Durchschnittsalter von ca. 15 - 20 Monaten für den ersten Zuchteinsatz eines Do-Khyi, bei einer Laboranalyse, noch gar keine deutliche Unterfunktion der Schilddrüse zu erkennen ist. Klinische Anzeichen werden oft erst bis zum dritten oder vierten Lebensjahr entwickelt. Erkrankungsanzeichen werden oft erst dann erkannt.
Sind die Chancen der Welpen, gesünder an der Schilddrüse zu sein, dann deshalb höher als bei anderen Hunden, weil ein noch guter Laborbefund der Do-Khyi - Zuchteltern vorliegt, als diese 18 Monate alt waren?



Beschäftigen Sie sich also erst mit dieser Erkrankung beim Hund bevor Sie sich mit einigen nett präsentierten Fachbegriffen in Sicherheit *fühlen lassen*…(!)

Achten Sie auf das Ausfertigungsdatum einer Laboranalyse! Die Untersuchung sollte niemals älter als 6 Monate vor einem Zuchteinsatz sein aber auch nicht zu dicht an der Fortpflanzungsphase liegen!
Ist der Hund auf der Laborauswertung *identifiziert*? Verwechslungssicher?? Wird nur sein Rufname aufgeführt können Sie das getrost vergessen. Zur Identifikation ist die Zuchtbuchnummer und die Chipnummer erforderlich…

Ist ein vorgelegter Laborbefund für eine Schilddrüsenfunktion dann überhaupt eine Art Gütesiegel?
Reicht das wirklich aus, wenn der T4 bei 1,4 liegt? Wissen Sie etwas mit dieser Zahl anzufangen?
Was sind denn die anderen Werte auf dieser Laboranalyse? Der TSH und (f)T4/T3?

Weshalb untersucht man drei Werte und was sollen diese Werte aussagen?
Fehlt der (f)T4/T3 auf dem Laborbefund? Einen solchen Laborbefund können Sie sofort vergessen – er hat keinen Aussagewert! Auch nicht für einen Züchter, selbst wenn dieser es genau wissen wollte!
Was sind das also für Auswertungskriterien nach welchen mancher züchtet?

Möchte man in der Praxis eines Tierarztes genau wissen ob eine tatsächliche Unterfunktion vorliegt (bei zu niedrigem T4, bei gleichzeitig zu niedrigem (f)T4) müsste man einen Stimulationstest, bei dem Schilddrüsenhormon gegeben wird, durchführen und nach einigen Stunden erneut die Werte untersuchen… Eine Schilddrüse ist keine Hormoneinspritzmaschine… mit immer festen Konstanten!

Gibt es nicht auch Schwankungen über das Jahr? Es gibt Zeiten in Jahresablauf des Organismus, zum Beispiel die Fortpflanzungszeit in welchen Hunde deutlich erhöhte Schilddrüsenwerte, bei ein und demselben Hund, aufweisen können …
Ist dann ein Laborbefund in dieser Zeit überhaupt aussagekräftig über die Eignung eines Do-Khyi zur Zucht?
Überhaupt aussagekräftig für eine übergeordnete Zuchtkontrolle?

Sie sehen auch viele Möglichkeiten, wenn man es weiß, zu einigermaßen guten Schilddrüsenwerten über das Jahr zu kommen….(?)
Nein wir nehmen ausdrücklich nicht an, dass solches mehr als ein Versehen sein könnte…(!)



Sicher versteht es sich von selbst für einen mit Verantwortungsgefühl, Herz und Verstand arbeitenden Züchter mit einem Do Khyi - welcher bereits mit 12 Monaten eine klinisch deutlich feststellbare Unterfunktion der Schilddrüse haben sollte - nicht zu züchten…(!)

Was aber ist mit den anderen Do-Khyi, welche mit 2 Jahren schon in der Zucht waren und mit dem 3.Lebensjahr eine deutliche und behandlungsbedürftige Hypothyreose entwickeln…(?)

Natürlich muss für solche Hunde eine dauerhafte Therapie eingeleitet werden um gesundheitliche Schäden auf Dauer zu vermeiden. Der Hund wird eingestellt auf Schilddrüsenhormone. Die Einstellung wird in gewissen Abständen kontrolliert. Nach Einnahme der Schilddrüsenhormone muss der T4, der TSH und der (f)T4/T3 Wert auf dem immer wieder zur Kontrolle angefertigten Schilddrüsenprofil des Hundes im Normbereich liegen!

Praktisch nach dem Laborbefund ► eine gesunde Schilddrüse!
Natürlich nehmen wir an, dass alle die Ihnen Untersuchungsbefunde vorlegen ehrliche Hundezüchter sind!

Sicher - dass Sie sich nichts vormachen lassen?
Werden Ihnen Untersuchungen auf Erkrankungen beim Do-Khyi versprochen sollten Sie immer eine fachlich versierte Auswertung bei tiermedizinischen Spezialisten für den jeweiligen Fachbereich (hier Innere Medizin, Stoffwechsel) finden. Solches geht nicht - für eine nachprüfbare Zuchtauslese - ohne eine übergeordnete Auswertungsstelle!

Sicher ist jedenfalls, dass in Laufe seines Lebens jeder Do-Khyi beim leisesten, klinischen Verdacht auf eine Unterfunktion auf seine Schilddrüsenfunktion überprüft werden sollte! Etliche von ihnen werden im Laufe ihres Lebens eine Unterfunktion entwickeln…



Sicher wird jeder Do-Khyi – Züchter versuchen keine Nachkommen mit einer früh beginnenden Hypothyreose zu züchten. Eine Vorsorgeuntersuchung, jedenfalls für die Do-Khyi - Zuchttiere, ist bis heute nicht so einfach möglich…(!)
► Sie sollten sich, über Beweggründe solches druckreif im WWW anzupreisen, Gedanken machen…(!)

Es wäre möglich eine Untersuchung der Schilddrüse aller Zuchttiere beim Do-Khyi einzuführen. Allerdings müsste dabei zu 100% sicher und überprüfbar die Gabe von Schilddrüsenhormon ausgeschlossen werden. Vor einer Blutentnahme zum Schilddrüsenprofil…

Das würde bedeuten, dass der betreffende Do-Khyi an einer Tiermedizinischen Universität stationär für mindestens drei Tage aufgenommen wird – fern von jedem Besitzer und Halter – um kontrollierbar unbeeinflusst (!) eine Blutprobe ins Labor für einen Schilddrüsentest zu geben….
Einen Stimulationstest könnte man im Bedarfsfall auch gleich veranlassen….

Natürlich würde dieses Verfahren erhöhte Kosten für den Züchter von hochpreislichen Do-Khyi - Welpen bedeuten. Trennungsschmerz über ein paar Tage bei Hund und Halter. Möglich, dass dies in Zukunft bedeuten könnte, dass noch weniger Do-Khyi zuchttauglich gemeldet und der Zucht zur Verfügung gestellt werden. Weil Halter das ihren Do-Khyi nicht zumuten wollen…



Eine Untersuchung auf Hypothyreose wie derzeit in Verkaufsanzeigen und –Texten angepriesen, quasi *als rechtlich verbindliche Vorsorge, als eine Art Sicherheit und Gütesiegel* können Sie getrost vergessen…


Zum Schluss:
Quelle: Wachtel, H. *Hundezucht 2000* 1997
… „ darunter gilt die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) in USA heute schon als wichtigere Erbkrankheit als HD! Der Grund dafür mag auch darin liegen, dass Züchter betroffene Tiere einfach durch Gaben von Schilddrüsenhormon *zuchtfähig* machten und mit ihnen züchteten…
Auch Verhaltensstörungen, wie besonders Scheu, aber auch Aggressivität und Hyperaktivität können durch diese Krankheit bedingt sein…
Die Ursache für dieses Leiden kann allerdings auch eine Krankheit oder ein Medikament sein… Sie kommt in allen Rassen vor, *bevorzugt* jedoch große wie Golden Retriever, Irish Setter und Deutsche Doggen… Bei Scotch Terriern und Deerhounds wurde eine rezessive Vererbung nachgewiesen, die nicht ein Geschlechtshormon betrifft, also ein autosomaler Erbgang. Dies muss auf andere Rassen nicht zutreffen, denn Erbdefekte werden in verschiedenen Rassen oft durch ganz verschiedene Gene verursacht. Diese Krankheit kann wenigstens durch geeignete Behandlung – lebenslange Zufuhr von Schilddrüsenhormon – günstig beeinflusst werden…“

Wir vermissen aber, neben einschlägigem Marketing für die Rasse und für Rassewelpen, verantwortliche Aufklärung und Erklärung dieser nicht mehr seltenen Erkrankung bei Rassehunden für betroffene Hunde und deren Halter. Zum Glück wurde inzwischen von Pharmazie-Seite reagiert und ein genau für den, vom Menschen unterschiedlichen Stoffwechsel des Hundes, ein spezielles Schilddrüsenmedikament entwickelt. Diese Entwicklung mag helfen die früheren Pannen bei der Behandlung, in der Dosierung des Hormons, zu verhindern… (insofern stimmt der Link betreffend der Dosierung von L-Thyroxin nicht mehr!)
Diese Entwicklung weist aber deutlich auf die für Medikamente und deren Neuentwicklung erforderliche Wirtschaftlichkeit hin (!) Sie zeigt die Durchdringung und Häufigkeit der Schilddrüsen-Unterfunktion bei vielen Rassehunden und deren Mischungen.
Der Do-Khyi ist davon nicht ausgenommen!

© http://www.tibimaxe.de

Legende:
Willemse,T., Dermatologie Hund und Katze
Paterson,S., Hauterkrankungen des Hundes
Kraft, W., Geriatrie bei Hund und Katze

Appellieren Sie mit!
in Anlage zum Dortmunder Appell finden Sie hier die Links zu dem von BBC ausgestrahlten Film Pedigree dogs… Diese Dokumentation – nach deren Ausstrahlung der Britische Kennel Club seine Statuten, wie im Dortmunder Appell beschrieben, geändert hat – wurde in der Schweiz beim Sender SF1 zweimal in deutscher Übersetzung gezeigt und kann dort sicher als Mitschnitt erworben werden.

Pedigree dogs Part 1

Pedigree dogs Part 2

Pedigree dogs Part 3

Pedigree dogs Part 4

Pedigree dogs Part 5

Pedigree dogs Part 6